Verfasser: Paul Harding

Der Mörder von Greenwood

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Als ich dieses Buch das erste Mal las, war ich am Ende - gelinde gesagt - deprimiert. Paul Harding beschreibt die damaligen Zeiten als rückständig und schmutzig, nicht gerade aufbauend, wenn man noch dazu das Ende des Buches gerade erst hinter sich hat und einem als Robin Hood - Fan sozusagen die Welt zusammenbricht - oder auch nicht.

Sommer des Jahres 1302. König Edward I. ist König von England. Zwischen Frankreich und England bestehen Spannungen, deswegen muss Hugh Corbett, der Leiter einer Gruppe von Spionen unbedingt den Angriffsplan der Franzosen herausbekommen. Als einzigen Hinweis hat er einen Geheim-Code, der aber nicht zu knacken ist.

Kurz darauf wird er vom König nach Nottingham befohlen, wo er die ständige Bedrohung aus den Wäldern beseitigen soll. Gerade ist der Sheriff von Nottingham ermordet worden und in einem Brief gibt Robin Hood auch ohne weiteres zu, diesen Mord begangen zu haben. Corbett soll nun Robin of Loxley - wie Robin Hood nachweislich heißt - finden und unschädlich machen, was aber nahezu unmöglich ist, da es keinen Hinweis darauf gibt, wo er zu finden ist - außer im Sherwood Forest, wo niemand gefangen werden kann.

Zusammen mit einem Freund bemüht Corbett sich, den Mord - und auch weitere - aufzuklären, gleichzeitig Robin Hood zur Strecke zu bringen und den Geheim-Code zu knacken. So findet er zum Beispiel heraus, dass Robin of Loxley einst begnadigt und ein Kämpfer des Königs geworden ist. Nach einiger Zeit war er des ganzen Blutvergießens leid und kehrte zum Sherwood zurück, wo er Marian, die ins KLoster von Kirklees gegangen war, mit sich nimmt und seinen gesamten Besitz in Loxley verkauft.

Zusätzlich lernt Corbett auch Will Scarlett kennen, welcher Mönch und blind geworden ist. Dieser berichtet ihm, dass mehrere nähere Bekannte von Robin of Loxley kurz Zeit, nachdem dieser zurückgekehrt ist, zu Tode gekommen sind. Dies alles bestätigt den Ermittler darin, dass es sich in Wirklichkeit nicht um den wahren Robin Hood handelt, sondern einen Doppelgänger. Mit Hilfe eines Rätselmeisters gelingt es ihm nebenbei, den Code zu knacken und schließlich kann er auch den Mord aufklären: Der Vertreter des Sheriffs von Nottingham hat Robin of Loxley ermordet, bevor er den Sherwood erreichte. Robin wurde nach Kirklees gebracht, wo er auch begraben wurde (wieder mit dem 'letzten Pfeil'). Marian war aus Trauer ebenfalls bald tot und nachdem z.B. Much the Miller tot aufgefunden worden war, beschlossen Will Scarlett und Little-John (Robins letzter Begleiter), sich zu verstecken - im Kloster. Der stellvertretende Sheriff hat dann über einen Geheimgang die Burg verlassen und sich als Robin Hood ausgegeben, was nicht allzu schwer war, da Robin oft eine Maske trug.

Der Mord wird aufgeklärt, der Mörder bestraft, der Code geknackt und damit England von der Invasion befreit. Was will man mehr (außer, natürlich, dass Robin überlebt hat)?

Dieses Buch ist sehr spannend als Krimi geschrieben und man möchte auch unbedingt wissen, wer nun der Mörder ist, ich jedenfalls konnte von Anfang an nicht daran glauben, dass 'unser' Robin ein einfacher Mörder sein sollte. Obwohl er schließlich auch unschuldig ist, hinterlässt das Buch einen Hauch Melancholie, da es ziemlich deutlich beschreibt, was aus Helden wird, die altern. Außerdem ist es deprimierend, sich vorzustellen, dass Robin von einem 'einfachen' Mörder getötet worden ist und es so einfach ist, seinen Posten einzunehmen.

Sonst ist das Buch aber wirklich zu empfehlen, spannend geschrieben und die damalige Zeit ist sehr lebendig beschrieben. Außerdem das einzige Robin-Hood-Buch, das ich kenne, in dem nicht Richard Löwenherz der König ist, sondern Edward I.

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