Verfasser: Tilman Röhrig

Robin Hood - Solang es Unrecht gibt

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Dieses Buch ist eines meiner persönlichen Lieblingsbücher, ich habe es das erste mal mit 12 Jahren (bzw. das erste und 20ste mal) gelesen und vor kurzem habe ich es mir noch mal angeschaut. Das Ergebnis ist dasselbe, ich bin absolut begeistert davon und ich kann es jedem nur weiterempfehlen, der mal ein Buch über Robin Hood lesen möchte, in der Robin zwar eine charismatische, aber nicht unfehlbare Person ist.

Zum Inhalt: Einige Zeit, nachdem König Richard ‚Löwenherz' in London gekrönt worden ist und sich nun auf dem Kreuzzug befindet, muss der einfache Dörfler John Little erleben, wie sein ganzes Dorf - unter anderem auch die Frau, die er heiraten wollte - abgeschlachtet wird. Nur die älteste Tochter dieser Frau, die neunjährige Marian, hat überlebt und ist seit diesem traumatischen Erlebnis stumm. Da John Little die Mörder der Menschen getötet hat, aber einer entkommen ist, muss er in die Wälder fliehen und nimmt Marian natürlich mit. Nach einem langen Weg wird er plötzlich von einem seltsamen, grüngekleideten Mann (wem wohl?) angesprochen, der ihn schließlich zu einem Stockkampf herausfordert. John gewinnt und schmeißt Robin ins Wasser. Nachdem dieser seine Männer herbeigerufen und Johns Geschichte gehört hat, fordert er ihn auf, in seine Bande von Geächteten einzutreten. Da die Männer auch nichts gegen die stumme Marian haben, stimmt John zu, er wird auf den Namen Little-John umgetauft und zwischen ihm und Robin erwächst eine besonders tiefe Freundschaft. Im Lauf der Jahre machen die Geächteten sich besonders den grausamen Baron Roger von Doncaster zum Feind und sie haben auch oft Probleme mit dem Sheriff von Nottingham und verschiedenen Kirchenleuten, aber sie gewinnen auch gute Freunde (wenn auch nicht ganz so mächtige). Marian erlangt nach einiger Zeit das Sprechen wieder und wächst zu einer gutaussehenden jungen Dame heran, die nach einigem Wirbel sogar eine feine Erziehung erhält. Nach einiger Zeit kehrt Richard Löwenherz, die Hoffnung von Robin und seinen Männern, zurück und er bittet Robin darum, ihm bei der Eroberung von Nottingham zu helfen. Dieser stimmt natürlich zu und er und seine Männer werden daraufhin begnadigt und zu Freisassen ernannt und aus seinem eigentlich Namen Robert Loxley wird Sir Robert of Loxley. Bei der Belagerung erhält Robin einen Pfeil in den Oberschenkel, eine Wunde, die nie so völlig verheilen wird.
Einige Jahre später: Richard ist gefallen und der Nachfolger des einstigen Sheriffs von Nottingham ist genauso brutal wie sein Vorgänger. Die Menschen wünschen sich Robin Hood zurück, dieser hat aber keine wirkliche Lust mehr, mit seinem Bein und als älterer Mann noch zu kämpfen. Da wird zur selben Zeit gerade ein junger Mann geächtet, der durch Zufall ebenfalls perfekt schießen kann und der Zuflucht bei Sir Robert sucht. In einer feierlichen Zeremonie wird diesem Mann der Titel ‚Robin Hood' verliehen und er setzt also das Werk fort, wobei ihm auch die inzwischen erwachsene Marian helfen will, die sich in den neuen ‚Robin' verliebt hat.
Sir Roberts Tante, die Äbtissin im Kloster von Kirklees, glaubt Sir Roger of Doncaster, der immer noch nach Rache sucht, dass Robert ihren geliebten Neffen - seinen eigenen Cousin - getötet habe (andere Geschichte, wer sie wissen will, muss das Buch lesen) und als er das nächste mal Linderung für seine Wunde will, gibt sie ihm Gift und lässt ihn gleichzeitig verbluten. John findet Robin völlig entkräftet und hilft ihm, seinen berühmten letzten Schuss abzugeben. Kurz nachdem er es bedauert hat, dass er nicht mehr dazu kommt, auf Marians Hochzeit zu tanzen, stirbt er, John trägt seine Leiche weinend aus der Abtei hinaus, um Robins letzten Willen ("Dort, wo du den Pfeil findest. Da will ich liegen.") zu erfüllen und folgt dem Flug des letzten Pfeils, den er schließlich auch findet.

Ich kann nur immer wieder erklären, wie toll ich das Buch finde, es ist einfach wundervoll zu lesen und das Leben der beiden Männer (John und Robin) zu verfolgen. Ebenfalls interessant ist, dass das Buch eher aus der Sicht von Little-John erzählt wird und wie er die ganze Sache sieht und auch Kritik an Robin übt. Das Ende unseres Helden wird so ergreifend und so leicht vorstellbar (Robin äußert keine ritterlichen Floskeln mehr und er hält auch keine langen Reden, wie in manch anderen Büchern), dass man weinen muss, einfach, weil man diesen Mann im Lauf des Buches so lieb gewonnen hat wie einen guten, alten Freund. Es gibt nur eins, was ich euch noch sagen kann: Kauft euch das Buch und sehr selbst!

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