Verfasser: Wolfgang Hohlbein

Kevin von Locksley

Das Buch gibt es hier nur noch im Sammelband von mehreren Kevin-Geschichten

Eine besondere Idee liegt diesem Buch zugrunde: Die Hauptperson ist nicht etwa Robin Hood sondern sein jüngerer Halbbruder Kevin, der als uneheliches Kind erst einmal Probleme hat, von seinem Bruder Robin von Locksley überhaupt anerkannt zu werden.

Kevin, der uneheliche Sohn eines Grafens, befindet sich auf dem Weg zu den Ländereien seines Halbbruders Robin, um ebenfalls an einem sorgenfreien Leben in Wohlstand teilzunehmen. Dabei beobachtet er, wie mehrere in grüne Lumpen gekleidete Männer einen Angriff auf mehrere Ritter vorbereiten und zusammen mit seinen Begleitern steht er diesen bei. Völlig vergessend, dass er kein ausgebildeter Kämpfer ist, entgeht er nur knapp dem Tod, indem einer der Ritter ihm das Leben rettet - und sich dann als sein großer Bruder Robin entpuppt-

Robin ist nicht gerade begeistert von dem Familienzuwachs, fügt sich aber dem Wunsch seines Vaters, der Kevins Muter geliebt hat und sich deswegen um dessen Zukunft gesorgt hat. Statt des erträumten Lebens wird Kevin aber dazu verdammt, ganz niedere Dienste zu machen und er beginnt, seinen Bruder zu verabscheuen - bis er schließlich erfährt, dass Robin von ihrem Vater genauso erzogen worden ist. Bei einem kurzen Intermezzo (bzw. einem Wettschießen) zeigt sich, dass Kevin ziemlich gut mit der Armbrust umgehen kann, sein Bruder ihm aber trotzdem dabei mit dem Bogen überlegen ist.

Kevin lernt auch den Sheriff von Nottingham, seinen Neffen Sir Guy of Gisbourne und seinen orientalischen Hexenmeister kennen und mag sie auf Anhieb nicht. Der Hexenmeister zeigt ein besonderes Interesse an ihm und versucht ihn schon gleich bei der ersten Begegnung zu tötetn.

Als Robin sich eines Tages auf den Weg zu seiner beinahe-Verlobten Marian begibt, glaubt Kevin, dass er von dem Hexenmeister überfallen werden soll und läuft seinem Bruder in den Wald nach - ein Fehler, wie sich dann herausstellt: Er verläuft sich prompt und kann nur mit hilfe von Geächteten unter der Führung eines gewissen Little-Johns den Weg wiederfinden.

Einige Zeit später wird Little-John von Sir Guy beim Wildern auf Robins Land entdeckt und Robin lässt ihn laufen - dabei stellt sich heraus, dass die beiden alte Freunde sind.

Robin und Kevin werden nach Nottingham bestellt und mit Hilfe von einigen Zaubertricks wird Kevin wegen Hexerei angeklagt und in den Kerker geworfen. Marians reizende Zofe Susan, die sich ebenfalls in Nottingham befindet und in die Kevin sich verliebt hat, hilft ihm schließlich zu entkommen. Bei der Flucht kann Kevin ein Gespräch belauschen, in dem Sir Guy und der Hexenmeister darüber diskutieren, wie man Richard Löwenherz, der sich auf den Kreuzzügen befindet, am besten umbringen kann.

Kevin sucht in den Wäldern die Geächteten auf und kann sie davon überzeugen, Robin zu befreien. Obwohl die Männer nicht gerade begeistert sind und außerdem nicht kämpfen können, gelingt die Sache schließlich. Bei der Rückkehrt stellen sie fest, dass Robins Burg und seine Bewohner völlig zerstört worden sind und Little-John bittet Robin, mit in den Wald zu kommen und ihnen kämpfen beizubringen.

Kevin hat immer noch den Ruf als Hexenmeister und möchte König Richard warnen, deswegen beschließt er, sich auf den Weg ins Heilige Land zu machen. Um seine Aussage bestätigen zu können, erklärt Susan kurzerhand, dass sie mitkommen möchte und die beiden machen sich auf den Weg.

Damit endet das Buch. Wie es Kevin schließlich dort erging, erfährt man in der Fortsetzung "Der Ritter von Alexandria" aber da dieses Buch mit Robin Hood nichts mehr zu tun hat (sein Name wird einmal am Anfang erwähnt) gehe ich hier nicht weiter darauf ein.

Fast jedem in Deutschland ist der Fantasy-Autor Wolfgang Hohlbein ein Begriff, nehme ich mal an. Das Buch, kann man sagen, fällt in keiner Weise aus dem Raster seiner sonstigen Jugendbücher: Spannend von der zweiten bis zur vorletzten Seite, mit einer 15jähigen Hauptperson, die mehr oder minder zufällig oder aus Dummheit in die verrücktesten Abenteuer stolpert. Dann ein abruptes Ende, das hunderte von Fragen offen lässt, vor allem die, ob man das überhaupt ein richtiges Ende nennen kann.

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