Robin wird Metzger

Robin Turns Butcher and Sells His Meat in Nottingham
     by
Howard Pyle

Diese Geschichte ist wenigstens ins Frakmenten öffters zu finden. Auch sie zählt zu einer der "Ur- Legenden" und hat sich deswegen im Lauf der Zeit leicht verändert, sodass sich jetzt verschiedene Versionen ergeben haben. All die kleinen Einzelheiten aufzuzählen, würde hier zu weit führen, daher versuche ich, ein Art "Goldene Mitte" zu finden. Manchmal ist der Metzger auch ein Töpfer, wichtig ist nur, dass er ein fahrender Händler ist.

Eines Tages ging Robin Hood an einer Handelsstraße spazieren und wusste nicht genau, was er tun sollte. Da kam von der Seite ein Metzger auf einem Wagen mit Fleisch vorbei. Robin bat ihn, ihn mitzunehmen und die beiden kamen ein wenig ins Gespräch. Als Robin die Waren des Mannes sah, bekam er eine Idee, wie er ungefährdet nach Nottingham gelangen konnte und nach kurzem Handeln kaufte er dem Mann nicht nur das Fleisch sondern auch den Wagen, das Gespann und den Metzgerkittel ab. Dabei bezahlte er die doppelte Summe als er sonst erwartet hätte, worauf der Mann natürlich überglücklich war und wieder nach Hause zurückging.
Robin aber fuhr nach Nottingham und verschleuderte dabei seine Waren. Dabei wurden seine Preise über den ganzen Markt hinweg berühmt: Reiche Barone, Ritter oder Bischhöfe hatten den dreifachen Preis zu zahlen, Freisassen und 'normale' Bürger den gängigen Preis, Hausfrauen die Hälfte und hübsche Mädchen mussten als Bezahlung nur dem Metzger einen Kuss geben (siehe Bild). Da Robin nicht gerade hässlich war, standen vor allem die Mädchen Schlange bei ihm und zur Mittagzeit war er alle seine Waren losgeworden.
Die anderen Metzger auf dem Markt waren natürlich weniger begeistert von diesem Konkurrenten und überlegten für sich, welchen Grund einer haben konnte, seine Sachen zu verschenken. Schließlich kamen sie zu dem Schluss, dass er ein reicher Erbe sein musste, der sein Erbe gerade verschleuderte. Davon bekam dann auch ein anderer Wind: Der Steuereintreiber von Nottingham (manchmal ist es auch der Sheriff höchstpersönlich, ich will hier den Steuereintreiber nehmen, damit der arme Sheriff nicht immer der Dumme ist ;-).
Er lud den 'Metzger' höchstpersönlich zum Essen ein und versuchte dabei, mehr aus ihm herauszukriegen. Robin erkannte natürlich, worum es ging und erzählte dabei, dass sein Vater ihm und seinen Brüdern gerade mehrere Morgen Land und riesige Herden vermacht hatte - so viele, dass er sogar welche verkaufen müsse. Dazu nannte er einen so geringen Verkaufspreis, dass der Steuereintreiber sofort beschloss, zuzugreifen.
Sie wurden sich schnell einig und Robin versprach, ihm die Herden sofort zu zeigen, wenn er das Geld mitbrächte und mit ihm mitritte.
Dabei führte er den Steuereintreiber dann in den Sherwood, rief seine Freunde herbei und lud den Mann zum Abendessen ein.
Dann nahm er ihm das Geld ab, mit der Begründung, dass er die Herden (nämlich das Wild des Sherwoods) und die Ländereien (eben den Wald) gezeigt habe und der Handel damit erfüllt sei.
Der Steuereintreiber konnte nichts dagegen sagen - schließlich war er ja von Bewaffneten Geächteten umringt - und wurde nach einem Abendessen und mit vielen (mehr oder weniger) guten Wünschen an den Waldrand zurückgebracht.

Man kann sich gut vorstellen, wie sehr über den Mann gelacht wurde, als diese Geschichte bekannt wurde.

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